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Mythos #RG-4: “Einstieg”

🇩🇪 Version »Neufassung« – Inspiriert durch: „Dr. Raphael Gaßmann“:
„Cannabis ist eine Einstiegsdroge.“
Ohne dass nur einer einzigen Studie ein Nachweis gelungen wäre, wurde und wird das immer wieder so gesagt. Sowohl die unbegründete Erfindung der „Flashbacks“ als auch die Erwähnung der „Einstiegsdroge“ stellen die beliebtesten Aussagen aller Cannabis-Verbotsbefürworter dar, insbesondere die der konservativen Katholiken.
Dabei haben etliche der Erwachsenen schon Erfahrungen mit Cannabis gemacht, andere (verbotene) Drogen werden jedoch nur von weniger als ein Prozent der Nutzer konsumiert. Nicht einmal der zuvor häufig gerauchte Tabak wird als Einstieg, der zum Konsum anderer Substanzen verleitet, beschrieben. Auch Substanzen, wie Kaffee, Alkohol und anderen wird dieses komischerweise nie nachgesagt, es sei ein Einstiegsmittel.
In Begründungsnot wird von Verbotsbefürwortern gern gesagt, dass der illegale Cannabis-Markt auch andere Drogen bereitstellen und damit zu deren erhöhter Verfügbarkeit beitragen würde. So werden wieder die Folgen der Prohibition zu Rechtfertigungen der Verbote gedeutet. Es wird von denen nie gesagt, es sei problematisch, dass in Supermärkten neben dem Bier auch häufig hochprozentiger Schnaps verfügbar sei.
In den Niederlanden gibt es, übrigens erfolgreich, Coffeeshops und in Spanien die Cannabis-Sozial-Clubs (CSC) – größere Konsum-Probleme als in Deutschland bestehen dort aber auf keinen Fall deswegen.
Anmerkungen:
Studien zeigen sogar, dass Cannabis eine „Ausstiegsdroge“ und keine „Einstiegsdroge“ ist. Zahlreiche Studien haben ergeben, dass Menschen oft andere Substanzen konsumieren, bevor sie jemals Cannabis konsumieren, darunter Alkohol, Tabak und Arzneimittel. – So wird berichtet, dass durch Cannabis-Konsum sich das Verlangen nach einigen Stimulanzien verringern kann. Bei Alkoholikern wird auch immer wieder beschrieben, dass Cannabis hilfreich beim Ausstieg aus dem Alkoholismus sein kann. Ähnlich verhält es sich auch bei manchen Tabak-Konsumenten.

🇬🇧 Version aus der 🇩🇪 »Neufassung«:

„Cannabis is a gateway drug.“
Without a single study having been able to provide proof, this has been and is said again and again. Both the unfounded invention of 'flashbacks' and the mention of the 'gateway drug' represent the most popular statements of all cannabis prohibition advocates, especially conservative Catholics.
A number of adults have already had experience with cannabis, but other (banned) drugs are used by less than one percent of users. Not even the previously frequently smoked tobacco is described as a starting point that tempts people to consume other substances. Strangely enough, substances such as coffee, alcohol and others are never said to be a gateway.
In need of justification, supporters of the ban like to say that the illegal cannabis market would also provide other drugs and thus contribute to their increased availability. Thus, the consequences of prohibition are again interpreted as justifications for prohibitions. They never say, it's a problem that high-proof schnapps is often available in supermarkets alongside beer.
There are coffee shops in the Netherlands, which are successful, by the way, and the Cannabis Social Clubs (CSC) in Spain – but this is by no means the reason, why there are greater consumption issues than in Germany.
Remarks:
Studies even show that cannabis is an “exit drug” rather than a “gateway drug.” Numerous studies have found that people often use other substances before ever using cannabis, including alcohol, tobacco, and pharmaceuticals. – It is reported that cannabis consumption can reduce the craving for some stimulants. Alcoholics frequently say that cannabis can be helpful in getting out of alcoholism. The situation is similar for some tobacco consumers.

Verweise:

  • Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/La_Guardia_Committee * Das LaGuardia Committee (deutsch: LaGuardia-Komitee) untersuchte im Auftrag des New Yorker Bürgermeisters Fiorello LaGuardia von 1938 bis 1944 die Gefahren von Cannabis und widerlegte systematisch die Behauptungen des Finanzministeriums der Vereinigten Staaten (US Treasury Department), dass das Rauchen von Marihuana zu Wahnsinn führe, die körperliche und geistige Gesundheit verschlechtere, kriminelles Verhalten und Jugendkriminalität befeuere, körperlich abhängig mache, und eine „Einstiegsdroge“ für gefährlichere Drogen sei.

Erstellt am: 26.07.2022,
Bearbeitet: 11.10.2023.

SchlagworteNebelkerze (Scheinargument)Einstiegsdroge, Einstiegsdrogen, Hypothese, These, Theorie; Einstiegsprozesse, Einstiegsprozess; Flashback, Flash-Back, Flash-Backs; Ausstieg, Abstinenz, Entzug.