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Mythos #MIX-4: “Psyche” (Studien/Analysen Version)

Index:

  • 🇩🇪 Deutschsprachiger Artikel.
  • 🇬🇧 English language article.
  • 🇩🇪 Verweise (Quellen). 🇬🇧 References (sources).


🇩🇪 „Es gibt viele, die nach Cannabis Konsum in eine Psychose gerutscht sind und sich ihr Leben ruiniert haben.“

Solche Aussagen sind ein Relikt aus dem „Reefer Madness“ Zeitalter, welche seit den 1930 Jahren an bis heute von Prohibitionisten (Verbotsbefürworter) benutzt und verbreitet werden.
Eine psychische Störung (Psychose) ist niemals monokausal, bzw. nur auf eine „einzelne“ Ursache zurückzuführen, auch nicht auf Cannabis-Konsum! [1].
Ca. 1% der Bevölkerung hat mindestens einmal im Leben eine Psychose. Grundsätzlich konsumieren Menschen mit psychiatrischen Störungen mehr Drogen oder Medikamente. Das kann kontraproduktiv sein, ist aber nicht die Ursache, sondern meist eine Folge. [2],[7].
Man kann sagen, dass Stress, insbesondere solcher, der durch die Folgen der Drogen-Prohibition und dessen repressiven (unterdrückenden) Eingriffe verursacht wird, viel größere Risikofaktoren für psychotische Traumatisierung bei Cannabis-Konsumenten darstellen, insbesondere für vulnerable (empfängliche), bzw. sensible Personen.

  • Psychose/Psychotische Symptome – Unterschiede:

Erst einmal sei gesagt, dass Psychosen und psychotische Symptome (Anzeichen) verschiedene Dinge sind:
Psychose: meint im Wesentlichen Störungen in Verhaltensweisen, der Wahrnehmung, also: Halluzinationen, Wahn-Vorstellungen bis hin zu Realitätsverlust oder Ich-Störungen, etc., die auf längere Zeitabschnitte ausgedehnt sein können.
Psychotisch: meint Anzeichen (Symptome) mit tendenziös flüchtigen Effekten, bzw. Episoden, die sich z.B. in Panik, Angst-Zuständen, Depressionen etc. äußern können. Psychotische Symptome werden teilweise mit Psychosen verwechselt. Obwohl psychotische Symptome in einzelnen Fällen als Vorläufer interpretiert werden können, enden sie jedoch nicht zwangsläufig in Psychosen.

  • Psychische Störungen  Ursachen:

Mit hoher Wahrscheinlichkeit stehen "Psychische Störungen" (Psychosen) im Zusammenhang mit bestehenden "Vorerkrankungen" (z.B.: Diathese); also genetischen Defekten, neurologischen Schäden (Schlaganfall, CADASIL, ...), Hirnverletzung (Hirntumore), Verletzungen, (parasitäre) Infektionen; sowie Stoffwechselstörungen (Hormon-System) im Kontext mit "Stress" im Vordergrund. Das Ganze wird als "(Vulnerabilität) Diathese-Stress-Modell" mitunter diskutiert.

  • Stress (Allgemein):

Stress durch Kriminalisierung, Strafverfolgung, stetige Ungleichbehandlung und Stigmatisierung, Diffamierung (Herabwürdigung), sowie Pathologisierung (jemanden als krankhaft beschreiben) schadet der Gesundheit!
Stress durch eine Anzeige von Denunzianten bei der Polizei, den anschließenden repressiven Maßnahmen wie Intim- und Hausdurchsuchung, kann panische Angst auslösen und psychotischen, traumatisierenden Stress verursachen. – Per richterlichen Gerichtsbeschluss angeordnete Abstinenztherapien (z.B.: "Zwölf-Schritte-Programm") unter Zwang, können gleichfalls Stress-Probleme verursachen und psychotische Symptome erzeugen!
Aber auch gesteigertes Leistungsvermögen kann zu „Burn-out“ Stress führen. Tätigkeiten und Arbeiten, die ein hohes Maß an Konzentration erfordern und/oder unter Umständen sehr lange Zeiten ausgeübt werden, sowie auch übermäßiger Leistungssport als Beispiel, können zu psychotischen Symptomen führen.
Es gibt noch eine ganze reihe weitere Stressige-Situationen. Darunter auch das Leben in großen Städten, Schlafmangel, starker Lärm, sogar Armut kann traumatisierenden Stress bedeuten und psychotische Symptome nach sich ziehen.
Jugendliche und junge Menschen können während ihrer Lern- und Bildungsphase empfindlicher (vulnerable) auf Stress reagieren, da sich ihr Gehirn noch in der Entwicklung befindet und das Hormonsystem (Adrenalin, Dopamin, Serotonin etc.) möglicherweise noch nicht ausreichend mit dem körpereigenen-Cannabinoid-System abgestimmt ist.

  • Substanzen:

Alkohol (Ethanol) kann, bei tendenziell „hoch“ dosierten Konsum, den Stress-faktor durch seine delirante Wirkweise erhöhen und psychotische Symptome in Form von leichten geistigem Chaos bis hin zur Enthemmung oder sogar Wahn-Vorstellung, Trugbild und Täuschenden Effekten hervorrufen. Dies kann Bestandteil einer Psychose sein.
Stimulanzien wie Amphetamin, aber auch Schlafentzug sind viel stärker mit psychotischen Symptomen „verbunden“ als Cannabis. Sogar die regulär verkauften Stimulanzien Koffein und Nikotin können Psychosen triggern (anregen). [3]. 
Alltägliche Konsumgüter wie „Koffein“ (Kaffee, Energie-Drinks etc.) können aufgrund ihrer stimulierenden, anregenden und leistungssteigernden Eigenschaften ein Stressor (Stress-Faktor) sein – was in einigen Fällen auch zu psychotischen Symptomen führen kann.
Etliche pharmazeutische Medikamente (z. B.: „Ritalin“, welches auf Amphetaminen basiert, und „Paracetamol mit Koffein“, etc.), mit Eigenschaften einer Stimulanz, können den Stress-Faktor erhöhen und psychotische Symptome unter Umständen begünstigen.
Ein anderer Faktor sind synthetische Cannabinoide (NPS), die seit etwa 2011 im Schwarzmarkt unkontrolliert immer häufiger auf Cannabis-Produkte aufgebracht werden. Bei diesen Stoffen werden öfters psychotische Symptome beschrieben, die sogar in schwerwiegende Horror-Trips (Psychosen) bis hin zum Tod ausarten können.
Wer weiß denn schon, ob nicht sogar der von christlichen Katholiken so geliebte psychoaktive „Weihrauch“ (Boswellia) nicht sogar auch an psychotischen Symptomen beteiligt sein könnte. Einmal etwas zu viel beim Priester am Altar Olibanum-Rauch schnüffeln oder Weihrauch-Harz als Tee getrunken und schon könnte bei einer möglich vulnerablen Person das scheinbar Unmögliche passieren. [4],[5].

  • Zusammenfassung:

Etwa 30 Prozent der Weltbevölkerung tragen genetische Anlagen, die sie anfällig für Psychosen machen könnten. – Davon kann bei vulnerablen Menschen unter Stress und durch den Konsum spezifischer Substanzen eine verstärkte Steigerung von psychotischen Symptomen oder sogar das Risiko einer manifesten Psychose bei circa 1 bis 3 Prozent der Personen erhöht sein.

  • Fazit:

Es gibt viele weitere Einflussfaktoren, die jedoch den Rahmen dieses Artikels sprengen würden. Geistige Störungen (Psychosen) „nur“ an Cannabis Gebrauch auszumachen, ist jedenfalls absolut nicht möglich!
Man muss sich zudem fragen, warum Psychosen selten oder nie als Arzneimittel-Nebenwirkungen von „Dronabinol“ (Marinol; reines THC), „Sativex“ (Nabiximols) und „Nabilon“ angegeben werden.
Selbst in offiziellen Medizin-Berichten werden psychotische Symptome für Cannabis-Patienten, somit Konsumenten, tendenziös in nur sehr geringen Fällen verzeichnet und werden systemisch nicht beobachtet! [6]. – In einigen Fällen wird Cannabis sogar bewusst als Anxiolytikum (Angst- und Traumata-Löser) von Konsumenten verwendet und teilweise sogar medizinisch eingesetzt. [7].

🇬🇧 “There are many who have slipped into psychosis after consuming cannabis and ruined their lives.”

Such statements are a relic from the “Reefer Madness” era, which have been used and spread by prohibitionists since the 1930s until today.
A mental disorder (psychosis) is never monocausal, or can only be traced back to a “single” cause, not even to cannabis consumption! [1].
Approximately 1% of the population experiences psychosis at least once in their life. In general, people with psychiatric disorders use more drugs or medication. This can be counterproductive, but it is not the cause, but usually a consequence. [2],[7].
It can be said that stress, especially that caused by the consequences of drug-prohibition and its repressive interventions, represent much greater risk factors for psychotic-trauma in cannabis-users, especially for vulnerable, receptive or sensitive people.

  • Psychosis / Psychotic-Symptoms – Differences:
First of all, it should be said that psychoses and psychotic-symptoms (signs) are different things:
Psychosis: essentially means disorders in behavior and perception, i.e.: hallucinations, delusions up to a loss of reality or ego-disorders, etc., which can extend over longer periods of time.
Psychotic: means signs (symptoms) with tendentially fleeting effects or episodes that can manifest themselves, for example, in panic, anxiety states, depression, etc. Psychotic-symptoms are sometimes confused with psychoses. Although psychotic-symptoms can be interpreted as precursors in individual cases, they do not necessarily end in psychosis.

  • Mental disorders – causes:

It is highly likely that “mental disorders” (psychoses) are related to existing “previous illnesses” (e.g.: diathesis); i.e. genetic defects, neurological damage (Stroke, CADASIL, ...), brain injury (brain tumors), injuries, (parasitic) infections; as well as metabolic disorders (hormone system) in the context of “stress” in the foreground. The whole thing is sometimes discussed as a “(vulnerability) diathesis-stress model”.

  • Stress (General):

Stress caused by criminalization, law enforcement, constant unequal treatment and stigmatization, defamation (degradation), and pathologization (describing someone as diseased) is harmful to health!
Stress caused by reporting informants to the police and the subsequent repressive measures such as intimate and house searches can trigger panic fear and cause psychotic, traumatizing stress. – Abstinence therapies (e.g.: “Twelve-Step-Program”) ordered by a court under compulsion can also cause stress-problems and produce psychotic-symptoms!
But increased performance can also lead to “burnout” stress. Activities and work that require a high level of concentration and/or are carried out for very long periods of time, as well as excessive competitive sports, for example, can lead to psychotic-symptoms.
There are a whole range of other stressful situations. Including living in big cities, lack of sleep, loud noise, even poverty can cause traumatizing stress and lead to psychotic-symptoms.
Adolescents and young people may be more sensitive (vulnerable) to stress during their learning and educational phase, as their brain is still developing and the hormonal system (adrenaline, dopamine, serotonin etc.) may not yet be sufficiently coordinated with the body's cannabinoid system.

  • Substances:

Alcohol (ethanol), when consumed in "high" doses, can increase the stress-factor due to its delirious effect and cause psychotic-symptoms in the form of mild mental chaos up to disinhibition or even delusions, illusions and deceptive effects. This can be part of psychosis.
Stimulants such as amphetamines, as well as sleep deprivation, are much more strongly “linked” to psychotic-symptoms than cannabis. Even the regularly sold stimulants caffeine and nicotine can trigger (stimulate) psychosis. [3]. 
Everyday consumer products such as “caffeine” (coffee, energy drinks, etc.), as a stimulant with its exhilarating and performance-enhancing properties, can be a stressor (stress-factor) – which in some cases can also lead to psychotic symptoms.
A number of pharmaceutical medications (e.g.: “Ritalin”, which is based on amphetamines, and “Paracetamol with caffeine”, etc.), with stimulant properties, can increase the stress-factor and possibly promote psychotic-symptoms.
Another factor is synthetic-cannabinoids (NPS), which have been used uncontrolled on the black market in cannabis products since around 2011. Psychotic-symptoms are often described with these substances, which can degenerate into severe horror-trips (psychosis) and even death.
Who knows whether the psychoactive “incense” (Boswellia), so beloved by Christian Catholics, might not even be involved in psychotic-symptoms. Sniff a little too much olibanum-smoke from the priest at the altar or drink frankincense-resin as tea, and the seemingly impossible could happen to a potentially vulnerable person. [4],[5].
  • Summary:
About 30 percent of the world's population carries genetic predispositions that could make them susceptible to psychosis. – Of these, vulnerable people under stress and the consumption of specific substances can experience an increased increase in psychotic symptoms or even the risk of manifest psychosis in around 1 to 3 percent of people.

  • Conclusion:

There are many other influencing factors, but they are beyond the scope of this article. In any case, it is absolutely not possible to describe mental-disorders (psychoses) “only” through the use of cannabis!
You also have to ask yourself why psychosis is rarely or not reported as a medicine-side-effect of “Dronabinol” (Marinol; pure THC), “Sativex” (Nabiximols) and “Nabilone”.
Even in official medical reports, psychotic-symptoms for cannabis-patients, i.e. consumers, tend to play little role and are not observed systemically! [6]. – In some cases, cannabis is even consciously used by consumers as an anxiolytic (anxiety and trauma reliever) and is sometimes used medicinally. [7].

Verweise (References):

Substanzen – Amphetamin, Koffein, Nikotin:
Berichte:
Antidepressiva, Anxiolytikum (Angst & Panikauflösung):
Stress – Grundlagen / Basiswissen:
Stress – Studien und Analysen:
  • “Psychosocial Stress and Psychosis. A Review of the Neurobiological Mechanisms and the Evidence for Gene-Stress Interaction“ (Accumulating evidence suggests that psychosocial stress may be associated with an increased risk for developing psychosis. ...), https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2632486/ (11/2008).

Psychosen (Schizophrenie) – Diverse Querverweise:

Erstellt am: 07.01.2022,
Bearbeitet: 14.04.2024.

Schlagworte: Hanf (Cannabis), Drogen, Droge, Substanzen, Substanz, Medizin; Psychologie, Psychiatrie, Psyche, Psychosen, Psychose, Psychotisch, psychotische Episoden, psychisch Krank, psychische Erkrankung, Schizophrenie, schizophren; Neurologisch, Neurologie, Neuroleptikum; Gehirn, Hirn, Seele; Gehirnkrankheit; Unruhe-Stress; Reefer Madness (Joint-Wahnsinn).