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Mythos #69: “Allmächtig”

🇩🇪 Version aus der 🇬🇧 »Urfassung«:

„Einmal ein Süchtiger, immer ein Süchtiger.“

Die Vorstellung, dass jemand, der einmal ein bestimmtes Problem hat, für immer daran gefangen bleibt, ist Unsinn.

Jeder Mensch ist anders und jede Substanz und jeder Kampf mit Sucht ist anders. Wichtig ist auch, dass eine Person nicht süchtig ist – ihre Identität ist viel reicher, breiter und facettenreicher. Die Vorstellung einer allmächtigen, übergreifenden Identität ist schädlich und irreführend.

Ergänzungen:

Der Begriff »Sucht« (starkes Verlangen) kommt im Ursprung von „Siechen“ (bzw. Siechtum), es bedeutet Leid, Krank sein, und verbindet sich mit Gebrechlichkeit. Wenn jemand unter seinem Konsum leidet, dann hat er eine Sucht. Ist es nicht so, dann ist die Spanne halt sehr weit. Von Sucht spricht man aber mittlerweile wirklich nicht mehr, Substanz-Konsumstörungen (SUD) beschreiben es eher.

Konsumenten leiden jedoch sehr häufig darunter, dass der Begriff „Sucht“ in herablassender und stigmatisierender Weise gegenüber ihnen verwendet wird. Das Diskriminieren von Konsumenten als Süchtige kann für vulnerable (sensible) Personen hohe psychische Stressbelastung darstellen.

🇩🇪 Version aus der 🇬🇧 »Tweet-Fassung«:

„Einmal süchtiger, immer süchtiger.“

Die Darstellung, dass Menschen für immer gefangen bleiben, ist Blödsinn. Jeder Mensch ist anders.

Wichtig ist auch, dass das Ausdruck Sucht, reduktionistisch (verallgemeinernd), schädlich und irreführend ist – ihre Persönlichkeit ist viel unbegrenzter, größer und vielseitiger.

🇬🇧 Urfassung (Julian Buchanan):

“Once an addict, always an addict.”

The idea that once anyone has a particular problem then forever they’ll remain captive to it, is nonsense.

Each person is different and each substance and struggle with addiction is different. Importantly too, a person is not an addict, their identity is much richer, broader and multi-faceted. The notion of an all-powerful overarching identity is damaging and misleading.

Additions:

The term 'addiction' (strong desire) comes from the origin of 'infirmity' (or sickness), it means suffering and being fragility. If someone suffers from their consumption, then they have an addiction. If not, then the range is very wide. However, one really no longer speaks of addiction, substance use disorders (SUD) describe it more.

However, consumers very often suffer when the term 'addiction' is used in a condescending and stigmatizing way towards them. The discrimination of consumers as addicts can represent a high level of psychological stress for vulnerable (sensitive) persons.

🇬🇧 Tweet-Fassung (Julian Buchanan):

“Once an addict, always an addict.”

The idea that people forever remain captive is nonsense. Each person is different. Importantly too, the label addict is reductionist, damaging and misleading, their identity is much richer, broader and multi-faceted. [13.11.2021,Twitter].

Verweise:

Erstellt am: 10.11.2021,
Bearbeitet: 23.10.2022.

Schlagworte: Sucht, Süchtige, Süchtigen, Süchtig; Krankheit, Gesundheit; Diskriminierung, Abgrenzung; Psychologie, Psyche (Stress-Psychose).